Wolf von Fabeck 09.08.2020 - aktualisiert 16.11.2020
Deutsche Umwelthilfe geht vor Gericht
Nord Stream 2 sabotiert den Klimaschutz -
Russisches Erdgas droht Wind- und Solarenergie zu verdrängen.
Unverschlossene Bohrlöcher führen zu katastrophalem Anstieg des Methangehalts in der Atmosphäre
Zusammenfassung:
In der aufgeheizten politischen Diskussion nach den Drohungen aus USA gegen den deutschen Ostsee-Hafen Sassnitz wird bisweilen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Lobbyarbeit für Trump und für Fracking-Gas aus den USA vorgeworfen.
Dieser Vorwurf ist absurd. Die DUH geht bereits seit mehr als einem Jahr auch gegen die geplanten LNG-Terminals in Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Stade vor, die verflüssigtes Methangas (LNG = liquefied natural gas) aus LNG-Tankschiffen (aus USA und anderen Ländern) übernehmen sollen.
Methangas-Transport in Schiffen
Das Methangas wird für den Transport in LNG-Tankschiffen zur Verkleinerung seines Volumens auf Temperaturen unter −162 °C Grad heruntergekühlt und damit verflüssigt. Dabei reduziert sich sein Volumen auf etwa 6 Prozent.
Das verflüssigte Erdgas wird in den Terminals dann wieder aufgewärmt und gasförmig ins Gasnetz eingespeist.
Methangas-Transport in Pipelines
Für kürzere Entfernungen gilt der Transport in Pipelines als wirtschaftlicher im Vergleich zu dem Schiffstransport in verflüssigter Form. Insofern stehen LNG-Transport mit Tankschiffen aus USA und Pipeline-Transport aus Russland (Nord Stream 2) im Wettbewerb.
Die Deutsche Umwelthilfe lehnt beide Verfahren aus Klimaschutzgründen ab.
In ihrer Klageschrift gegen Nord Stream 2 weist die Deutsche Umwelthilfe auf die Gefahren unbeabsichtiger Methan-Emissionen hin. Diese erfolgen im Betrieb des gesamten Projekts.
- bei der Methangas-Suche (Exploration)
Besonders hohe Emissionen ergeben sich, wenn die Suche abgebrochen wird, die Bohrungen aber nicht wieder abgedichtet werden - bei der Förderung des Gases
- auf dem Transport in Pipelines zu den Gaslagern und Gaskraftwerken in Deutschland
- im Fall eines Terror-Aktes
- bei der bestimmungsgemäßen Verwendung des Gases in den Gaskraftwerken oder wo es auch sonst noch genutzt werden soll.
Die Beklagten bestritten regelmäßig, dass nennenswerte Methan-Emissionen auftreten, doch Prof. Harald Lesch liefert jetzt überzeugende Belege für die Zunahme der Methan-Emissionen - insbesondere aus nachträglich nicht abgedichteten Bohrlöchern
Was die Beklagten überhaupt nicht bestreiten können, ist das Ziel, russisches Methangas zur Energiegewinnung in Deutschland einzusetzen. Dabei aber entsteht CO2 !
Aus jeder Tonne Methan entstehen im RegelbetriebDiese Planung widerspricht jeder ökologischen Vernunft.
bei vollständiger Verbrennung 2,75 Tonnen CO2
Und sie widerspricht dem Pariser Abkommen.
Im Europaparlament gab es eine eindeutige Ablehnung des Gesamtprojekts.
Resümee:
Nicht nur wegen der erhöhten Methan-Emissionen sondern auch wegen der unvermeidlichen CO2-Emissionen im Regelbetrieb, die den in Paris getroffenen Vereinbarungen extrem widersprechen, muss das Projekt unbedingt gestoppt werden, ehe noch weitere klimaschädigende Investitionen getätigt werden.
Doch der Bau von Nord Stream 2 soll nach dem Willen der GROKO
fortgesetzt werden
Alle einzelnen Bauvorhaben, wie
- die Errichtung der Pipelines in der deutschen "Ausschließlichen Wirtschaftszone" der Ostsee
- die Errichtung der Pipelines auf dem deutschen Festland
- der Bau der einzelnen Gaskraftwerke
- der Bau der elektrischen Anschlussleitungen an das Höchstspannungsnetz
- und viele weitere Bauvorhaben
"Die nachträgliche Versagung eines bereits genehmigten ProjektsMeine Bitte und Appell - Machen Sie es wie ich:
aus Klimaschutzgründen"
Diese harte juristische Nuss will die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nun knacken. Dazu braucht sie Juristenpower und die kostet Geld.
Spenden Sie für die DUH gegen Nord Stream 2
Und beim SFV spenden Sie für die SFV-Verfassungsbeschwerde
Wolf von Fabeck
Nachtrag: Meldung der taz zu Millionen unverschlossener Erdgasbohrlöcher in USA